Über VitiMeteo

Version 12.1 by geosens on 2025/08/05 16:02

Das VitiMeteo-Team 2013 in Vispterminen, Schweiz

Das VitiMeteo-Team 2013 in Vispterminen, Schweiz

Der Anfang

Das VitiMeteo - Projekt wurde 2002 gemeinsam vom Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg in Deutschland und Agroscope Schweiz initiiert.

Ziel war und ist, die Ergebnisse aktueller Forschung schnell und unabhängig für die Öffentlichkeit verfügbar zu machen. 

Von Anfang an war die GEOsens Gmbh dabei und verantwortlich für die Entwicklung der Modelle und das Management der Wetterdaten. 

1750252147516-568.png

1750252158585-770.png

1750252178137-707.png

Die Entwicklung

Der Startpunkt der Entwicklung war das Modell für den falschen Mehltau, VM Plasmopara. Im Lauf der Zeit kamen weitere Modelle hinzu. Aufgrund des öffentlichen Charakters und des guten Rufs der Insitutionen waren viele Forscher bereit, ihr Wissen und ihre Erfahrung in VitiMeteo einzubringen. Dank Beiträgen von Dr. G. Hill, Prof. H. Schulz, Dr. W. Kast konnten schon bald weitere weitere Rebkrankheiten abgedeckt werden. In den Jahren ab 2010 leistet besonders Prof. D. Molitor große Beiträge, ohne die VitiMeteo nicht wäre was es ist. Allen sei hier sehr herzlich für die Kooperationsbereitschaft gedankt.

Auch Forschungsprojekte wie Fungisens und VitiFit brachten wesentliche Fortschritte für VitiMeteo.  Vom Antrag für ein Forschungsvorhaben bis die Ergebnisse in VitiMeteo umgesetzt sind vergehen 5-6 Jahre. Dies zeigt, wie wichtig es ist, dass ein Projekt wie VitiMeteo an Forschungsinstitutionen wie das staatliche Weinbauinstitu gebunden ist, welches auf über 100 Jahre Geschichte zurückblickt. Diese Geschichte steckt auch in VitiMeteo: der wichtiste Teil, sozusagen das Herzstück des Modells für den falschen Mehltau, ist auch heute die Inkubationskurve, die der Gründer des Weinbauinstitus, Prof. Karl Müller, in den 1920er Jahren erarbeitet hat. 

Kontinuität ist also ein Schlüsselbegriff für VitiMeteo. Kontinuität bedeutet aber auch: nicht stehen bleiben, dranbleiben, versuchen besser zu werden. Was dies seit 2002 beteutet, haben wir in dieser kleinen Tabelle zusammengestellt: Die Entwicklung von VitiMeteo

Die Funktionsweise

VitiMeteo verwendet Wetterdaten zur Berechnung des Risikos für Krankheits- oder Schädlingsbefall. Voraussetzung ist also immer eine Wetterstation. Dazu kommt die Wettervorhersage. Mithilfe der Vorhersage kann auch das Risiko für die nächsten Tag bestimmt werden. 

Dabei berechnen die VitiMeteo-Modelle stets nur das Risiko, also die Möglichkeit eines Krankheits- oder Schädlingsbefalls. Ganz genau ausgedrückt werden die meteorologischen Voraussetzungen für Befall geprüft. Das funktioniert realtiv gut, da für viele Krankheiten und Schädlinge relativ gut erforscht ist, welche Wetterbedingungen sie zur Ausbreitung benötigen. Hier finden Sie eine Aufstellung der verfügbaren Modelle.

Die Modelle sagen aber nichts über das tatsächliche Auftreten von Krankheiten oder Schädlingen. 

Daher ist es unerlässlich, die Aussagen der VitiMeteo-Modelle kritisch und mit Sachverstand zu lesen. Ein hohes Risiko bedeutet nicht automatisch, dass eine Maßnahme, eine Behandlung erforderlich ist. Vielmehr sollte das Modell im Rahmen einer Behandlungsstrategie eingesetzt werden. Erläuterungen zu möglichen Strategien finden Sie auf dieser Website. 

Der Nutzen

VitiMeteo bietet auf den ersten Blick zwei Vorteile:

  1. Sie verpassen keine notwendige Behandlung und sichern Ihren Ertrag
  2. Sie sparen unnötige Behandlungen ein und senken damit Kosten und Umweltbelastung

Auf längere Sicht ist das allerdings nicht alles. VitiMeteo kann Ihnen ein vertieftes Verständnis zum Thema Wetter und Pflanzenschutz vermitteln. Und nicht nur das: VitiMeteo wird ständig weiter entwickelt. VitiMeteo berücksichtigt langfristige Entwicklungen wie den Trend zu pilzwiderstandsfähigen Sorten und bietet praktische Werkzeuge wie das Behandlungstagebuch. Mehr zum Angebot von VitiMeteo finden Sie hier: Die VitiMeteo Website.

Die Verfügbarkeit

VitiMeteo ist europaweit verfügbar, allerdings aktuell nur in den Sprachen Französisch, Deutsch, Italienisch und Englisch. Zugang zu VitiMeteo kann man auf drei Arten erhalten:

- Öffentlich, frei zugänglich

In der Schweiz, Deutschland und Österreich betreibt und unterhält die öffentliche Hand agrarmeteorologische Messnetze, d. h. Wetterstationen, die auf oder bei landwirtschaftlich genutzten Flächen stationiert sind. Die Struktur der Kostenträger ist im Einzelfall unterschiedlich, aber wo es diese öffentlich finanzierten Wetterstationen gibt, ist meist auch VitiMeteo frei verfügbar. Die Kosten für VitiMeteo werden in diesen Fällen ebenfalls von öffentlichen Stellen getragen. 

Wer seine Flächen in der Nähe einer öffentlichen Station hat, kann VitiMeteo daher kostenlos in vollem Umfang nutzen. 

- Private mit eigener Wetterstation

Für Weingüter und Winzer: 

Sie können sich eine eigene Wetterstation kaufen und diese in VitiMeteo integrieren. Das geht nicht mit jeder beliebigen Wetterstation. VitiMeteo verfügt über Schnittstellen zu einer Reihe von agrarmeteorologischen Wetterstationen. Welche dies sind und wie es funktioniert erfahren Sie hier: Die eigene Wetterstation

- Organisationen, Berater

Sie können VitiMeteo für Ihre Organisation nutzen. VitiMeteo verfügt über ein Rechtemanagement, welches Ihnen erlaubt, Zugriffsrechte unterschiedeliche Gruppen von Nutzern zu vergeben.  Kontaktieren Sie uns!